Frauen - alleinerziehend - arm
Alleinerziehend = Armutsrisiko
ie Anzahl von Frauen, die in Armut leben müssen, wächst in Deutschland insgesamt, auch in Rheinland-Pfalz. Dennoch bleiben geschlechtsspezifische Ursachen und die unterschiedliche Betroffenheit von Frauen und Männern häufig ausgeblendet.
Die Armutsgefährdungsquote der rheinland-pfälzischen Männer (13,9 %) lag fast 3 Prozentpunkte unter der der Frauen (16,8 %). In besonderem Maß armutsgefährdet waren 2013 – wie in den vergangenen Jahren – Alleinerziehende (zumeist Frauen) und deren Kinder unter 18 Jahren, die eine Armutsgefährdungsquote von 47,6 % aufwiesen. Die Armutsrisikoquote einer Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern lag dagegen bei 10,4 %.
Hier finden Sie Informationen zur Situation der Alleinerziehenden aus dem Armutsbericht 2014 des Landkreises Kusel.
90 Prozent aller Alleinerziehenden sind Frauen. Doch in vielen frauentypischen Berufen und Branchen reicht der Verdienst gerade mal als Zuverdienerin zum Gehalt des Partners. Allein eine Familie zu ernähren, ist selbst in Vollzeit in frauenspezifischen Berufen und Branchen nicht möglich.
Vielen alleinerziehenden Frauen bereitet es große Schwierigkeiten, die Rolle als Familienernährerin auszufüllen und sie sind zusätzlich auf Arbeitslosengeld II angewiesen um den Lebensunterhalt für sich und die Kinder bestreiten zu können.
Trotz gutem Ausbau der Kinderbetreuung ist es Alleinerziehenden oft nicht möglich, Termine außerhalb der Öffnungszeiten der Kindergärten und Schulen wahrzunehmen. Vielfach fehlen auch die finanziellen Mittel eine Tagesmutter zu engagieren. Durch das geringe Einkommen ist es für Alleinerziehende und ihre Kinder oft nicht möglich, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Freizeitaktivitäten wie z.B. ein Schwimmbadbesuch, Mitgliedschaft in Sport- oder Musikvereinen, Besuch von Kirmes und Weihnachtsmärkten können aus finanziellen Gründen oftmals nicht wahrgenommen werden.