Altersarmut ist weiblich
Beim Taschengeld fängt's an - bei der Rente hört es auf
Hintergrund der Kampagne sind erschreckende Zahlen über die Altersarmut von Frauen. Mädchen bekommen im Schnitt fast ein Drittel weniger Taschengeld als Jungen, das hat eine Untersuchung ergeben. Und so geht es weiter: Typische Frauenberufe, wie Erzieherin, Friseurin, Altenpflegerin, Arzthelferin, etc., sind im Vergleich zu „Männerberufen“ noch immer schlechter bezahlt. Der Grundstein, für eine geringe Rente ist damit schon gelegt.
Und dann kommen irgendwann Kinder. Während Männer in dieser Zeit Karriere machen, betreuen viele Frauen die Kleinen zu Hause und arbeiten jahrelang in Teilzeit: 45 % der erwerbstätigen Frauen arbeitet in Teilzeit, bei den Männern sind es lediglich 9,8 %. Die Aussicht auf eine existenzsichernde Rente sinkt für diese Frauen weiter. Wird dann noch ein/e Familienangehörige/r krank und wird zu Hause gepflegt, sind es wieder überwiegend Frauen, die aus dem Beruf aussteigen und diese Aufgabe übernehmen.
Statistisch gesehen haben Frauen 60 % weniger Rente als Männer. 63 % der Frauen bekommen weniger als 650 € Rente. Besonders hart trifft es die Alleinerziehenden, der größte Anteil davon sind Frauen. Unter den Beziehern von Hartz IV ist die Gruppe der alleinerziehenden Mütter besonders groß. 39 % der Alleinerziehenden und ihre Kinder sind von Armut bedroht, ein Viertel der Alleinerziehenden ist arm und hat weniger als 1300 € im Monat zur Verfügung.
Ziel der Kampagne ist es, auf diese skandalöse gesellschaftliche Situation hinzuweisen, Frauen und Männer im Rahmen ihrer Lebensplanung zu sensibilisieren und Politik, sowie Gewerkschaften aufzufordern Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine geschlechtergerechte Familienpolitik gewährleisten.
Gemeinsam gegen Frauenarmut!