Netzwerk für das Alter
„Generationsübergreifend stärken – Herausforderungen im Alltag meistern“
Rund 160 Fachkräfte und Interessierte waren der Einladung des „Netzwerks für das Alter“ gefolgt und nahmen Anfang November an den Fachtagen unter dem Motto „Menschen offen begegnen“ in der Fritz Wunderlich Halle teil. Das Netzwerk möchte Angehörige und Fachkräfte besonders zum Themenkomplex Demenz unterstützen. Um insbesondere generationsübergreifende Kontakte zu fördern, war auch das „Netzwerk Kindeswohl“ eingeladen.
Nach der Eröffnung durch Landrat Otto Rubly erläuterte die Fachreferentin aus der Schweiz, Dr. med. Therese Niklaus Loosli, die Marte Meo Methode. Durch das Benennen eigener Handlungen hilft diese, in herausfordernden Situationen wie Demenz, psychischen Erkrankungen oder Behinderungen, selbst ruhig zu bleiben. Christine Schön, Radiofrau, Journalistin und Moderatorin aus Berlin, führte mit sehr viel Humor durch die beiden Fachtage. Sie stellte ihren Demenz-Podcast vor und demonstrierte, wie Klangbeispiele Demenzpatienten aktivieren können.
Sabine Grupe, Marte Meo Supervisorin vom internationalen Kompetenzzentrum der Bremer Heimstiftung stellte die Arbeit der Institution vor, sie präsentierte videobasiert, wie eine Pflegefachkraft die Medikamentengabe einer Bewohnerin mit Demenz durch das kleinschrittige positive Leiten strukturiert und ihre eigene Handlungskompetenz erhält.
Auch der zweite Tag stand im Zeichen von Marte Meo: so wurde etwa die Notwendigkeit der kleinen Schritte in der Marte Meo Begleitung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen (ADHS, Autismus, psychischen Erkrankungen Demenz, Behinderung) aufgezeigt. Anhand von Mikrointerventionen konnten unterstützende Verhaltensweisen wie „das Benennen von Handlungen und Emotionen, sowie der Aufmerksamkeit“ videobasiert sichtbar gemacht werden. Dadurch kann die Selbstwahrnehmung der Klienten verbessert und die Ressourcen erhalten bleiben. Michaela Seeber, Karola Becker und Simone Schneider zeigten anhand von Praxisbeispielen, wie diese Methode in den verschiedensten Bereichen zur Stärkung von Selbstvertrauen, Beziehungsförderung und Ressourcenwahrnehmung beiträgt.
Der Fachtag betonte die Wirksamkeit von Marte Meo als alltagspraktische krisenpräventive, Resilienz- und gesundheitsfördernde Methode. Die Sinnhaftigkeit bzgl. Selbstvertrauen und Stärkung in allen sozialen Bereichen wurde festgestellt.
Begleitend zu den Fachtagen präsentierten die Kooperationspartner des Netzwerks an Informationsständen ihre Arbeit, es entstanden viele Kontakte und sie konnten den Teilnehmenden Fragen zu ihren Angeboten beantworten. Insgesamt wurde die positive Atmosphäre an den Fachtagen gelobt.
Als Kooperationspartner stellten sich vor:
Ökumenische Sozialstation Brücken, Alltagsbegleiter, Altenpflegeheim Zoar Kusel, Kinderhospizdienst Rückenwind, Ambulanter Hospiz- und Beratungsdienst Kusel, AOK, Tiergestützte Arbeit und Marte Meo (Mareicke Hans und Nina Clos Müller), BBS Kusel Berufsfachschule Gesundheit und Soziales, Gemeindepsych. Verbund, Selbsthilfegruppe für Darmerkrankungen (Ilco), Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Demenz, Marte Meo Glücksboten, Betreuungsverein der AWO, Pflegestützpunkte des Landkreises, Gemeindeschwester plus, Notfallseelsorge und Landlieben. Anwesend waren Vertreter von Jugend-, Sozialamt, Eingliederungshilfe, Jugendhilfe, Kitas, Pflege- und Betreuungseinrichtungen sowie Beratungsstellen.