LAND L(i)EBEN

"Museen.digital" - Virtuell unter Tage Kohle fördern


Unter Tage in engen Stollen unter schwersten Bedingungen das schwarze Gold an Tageslicht zu fördern – Jahrhunderte lang der Alltag vieler Bergmannsbauern aus dem Landkreis Kusel. Im Bergmannsbauernmuseum in Breitenbach können die Besuchenden virtuell und hautnah sich in das Leben der Bergmannsbauern hineinversetzen. LAND L(i)EBEN hat im Rahmen des Teilprojekts „Museen.digital“ vier erste prototypische Augmented-Reality-Stationen für das Museum entwickeln lassen. Am kommenden Sonntag, 12. Mai, dem Museumstag der Verbandsgemeinde Oberes Glantal stellt das Projektteam die vier Stationen sowie das gesamte Teilprojekt der Öffentlichkeit vor.

Was steckt hinter Augmented Reality (AR)?
Übersetzt wird Augmented Reality mit „erweiterte Realität“, in der Fachsprache ist ebenso von „angereicherter Realität“ die Rede. Mit einem Bildschirm werden in die reale Welt digitale Elemente eingefügt. So kann der Nutzer die digitalen Erweiterungen über ein Smartphone, ein Tablet oder eine AR-Brille aufrufen. Die virtuellen Informationen und unsere echte Umgebung überlagern sich im Auge des Betrachters. Grundsätzlich kann jedes neuere Smartphone, das eine Kamera besitzt, Augmented Reality abbilden.

Ein Bergmannsbauer-Avatar führt durch das Museum
Bereits am großen Eingangstor des Museums erwartet die Besuchenden die erste AR-Station. Nach dem Scannen des angebrachten Stationsschilds begrüßt ein virtueller Bergmannsbauer den Nutzer auf dem Display seines mobilen Endgeräts. Im ersten Ausstellungsraum begeben sich die Besuchenden dann virtuell mittels Einblendung historischer Bilder an die saarländisch-rheinland-pfälzische Grenze, die den Arbeitsweg der Bergmannsbauern und später auch der Bevölkerung beeinflusste. Am nachgebauten Stollen im Museum fahren die Besucherinnen und Besucher mittels AR unter Tage. Der Avatar beschreibt den harten Arbeitsalltag der Bergleute in den Stollen. Im Hof des Museums können die Gäste selbst zum Bergmann werden und über ein entwickeltes Minispiel auf ihrem Smartphone oder Tablet in einem animierten Stollen selbst Kohle abbauen. Spaß für Groß und Klein ist dabei garantiert!

„Wir freuen uns, unser erstes, prototypisches Projekt der Umsetzungsphase von LAND L(i)EBN der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Mit den vier Augmented-Reality-Stationen haben wir etwas völlig Neues und bis dato Einzigartiges für Museen im Landkreis Kusel entwickelt. Mit der digitalen Angebotserweiterung wollen wir neue Anreize für Museumsbesuche setzen und zugleich die ehrenamtlichen Mitarbeiter entlasten, so das Fortbestehen der Museen sichern sowie die Geschichte und Kultur des Landkreises auf neue Art und Weise weitervermitteln. Die Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste des Landkreises dürfen auf jeden Fall gespannt sein, was in den kommenden Monaten in den Museen der Verbandsgemeinde Oberes Glantal entstehen wird. Bedanken möchte ich mich beim Museumsverein des Bergmannsbauernmuseum, insbesondere bei Frau Strutwolf, die maßgeblichen Anteil am Gelingen der entwickelten AR-Stationen hat. Mein Dank gilt auch unserem Dienstleister ZAUBAR sowie meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Umsetzung des Prototypen.“, so Chief Digital Officer Kira Keßler.

LAND L(i)EBEN auf Museumstour durch die Verbandsgemeinde Oberes Glantal
In der ersten Phase des Teilprojekts „Museen.digital“ sollen bis Juni 2025 neben dem Bergmannsbauernmuseum auch noch fünf weitere Museen mit digitalen Zusatzangeboten ausgestattet werden. Die Projektkoordinatorinnen von Team LAND L(i)EBEN präsentieren das Teilprojekt am Museumstag auf einer Tour ebenfalls in den weiteren Museen. Nach dem Auftakt in Breitenbach sind die Mitarbeiterinnen ab ca. 14:20 Uhr im Kirschenlandmuseum in Altenkirchen vor Ort. Die zweite Station ihrer Tour führt sich zur Projektpräsentation nach Brücken ins Diamantschleifermuseum (ab ca. 15:15 Uhr). Ebenfalls Teil der ersten Umsetzungsphase ist der Bierkeller in Schönenberg-Kübelberg. Da dieser am Museumstag nicht geöffnet hat, findet die Vorstellung von „Museen.digital“ im Kulturhaus ab ca. 16:00 Uhr statt. Abschließend treffen die Projektkoordinatorinnen gegen 16:45 Uhr im Fischereimuseum und der alten Gefängniszelle in Waldmohr ein. Neben der Projektpräsentation stehen sie für Fragen zur Verfügung und nehmen Anregungen und Ideen für die (digitale) Angebotserweiterung in den jeweiligen Museen gerne auf. Das Jüdische Museum in Steinbach ist ebenfalls Teil der ersten Phase von „Muessen.digital“, nimmt am Museumstag aber nicht teil.

Museumsumfrage auf Beteiligungsplattform MITMACHEN
Für die Museen der ersten Umsetzungsphase hat das Team von LAND L(i)EBEN gemeinsam mit den Museen erste Grobkonzepte entwickelt. Begleitend zu dem Projekt läuft auf der Bürgerbeteiligungsplattform MITMACHEN (www.mitmachen-landkreiskusel.de) aktuell und noch bis zum 03.06. eine Museums-Umfrage, an der sich alle Bürgerinnen und Bürger gerne beteiligen können. Ebenfalls liegt am Museumstag der VGOG in den genannten Museen eine analoge Kurzumfrage aus. Die Umfrageergebnisse fließen mit in die Entwicklung der Konzeptionen zur digitalen Angebotserweiterung der ausgewählten Museen ein. Anregungen zu anderen Museen im Landkreis können bei der Umfrage eingetragen werden. Demnach profitieren ebenfalls auch die weiteren Museen im Landkreis, die nicht Teil der ersten Projektphase von „Museen.digital“ sind, von der ausgewerteten Umfrage.