Die Römer am Niederrhein - Xanten


Es muss eine laute und lebendige Stadt gewesen sein: Die Colonia Ulpia Traiana, benannt nach dem römischen Kaiser Trajan, bekam von ihm die Rechte einer colonia verliehen. Dadurch gehörte sie zu den 150 bedeutsamsten Städten im römischen Reich und war, nach Köln und Trier, die drittgrößte römische Stadt im heutigen Deutschland. Ihre öffentlichen Bauten repräsentieren den hohen Status der Stadt, die das Zentrum für ein weites Umland bildete.

Rund 200 Jahre lang erlebte die Stadt eine unglaubliche wirtschaftliche und kulturelle Blüte – heute zeichnet der Archäologische Park Xanten mit archäologischen Funden und originalgetreuen Bauten nach, wie sie einmal ausgesehen haben muss. Die Stadtmauern mit ihren wuchtigen Türmen, die Herberge mit ihren überraschend eleganten Möbeln und der Tempel mit seinen 27 Meter hohen Säulen beeindrucken noch heute.

Zu den ersten Baumaßnahmen gehörte die Errichtung der Stadtmauer und die Ergänzung des bestehenden Straßennetzes nach rechteckigem Grundmuster. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Colonia Ulpia Traiana mit Wasserleitungen, einem Kanalsystem, Tempeln, Forum und Amphitheater ausgestattet. Innerhalb der Mauern lebten auf 73 Hektar etwa 10.000 Menschen. Die Bevölkerung bestand aus romanisierten Galliern und Germanen, und Veteranen der in Vetera stationierten Legion erhielten Grundstücke und bildeten eine wohlhabende Einwohnerschicht.

 

Foto: Raimond Spekking & Elke Wetzig / CC BY-SA 4.0

Nord-westlich des Forums befanden sich die Thermen. Andere wichtige öffentliche Gebäude waren das Amphitheater im Süden der Stadt und der große Hafentempel. Unmittelbar neben dem kleinen Hafentor befand sich die Herberge mit den Herbergsthermen.

Schloss Augustusburg, oft auch Schloss Brühl genannt, zählt als Lieblingsresidenz des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Clemens August (1700-1761) aus dem Hause Wittelsbach zu den bedeutenden Schöpfungen des Rokokos in Deutschland. Seine Ausgestaltung erhielt das Schloss ab 1728 unter dem kurbayerischen Hofbaumeister Francois de Cuvilliés. Bis zu seiner Vollendung 1768 wirkten hier namhafte Künstler von europäischem Ruf, u.a. auch Balthasar Neumann.

Ab 1949 wurde Schloss Augustusburg mehrere Jahrzehnte lang als Repräsentationsschloss des Bundespräsidenten und der Bundesregierung genutzt. Die UNESCO würdigte die Geschichte und Gegenwart des Schlosses, zusammen mit Schloss Falkenlust und den Brühler Gärten, 1984 durch die Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit.

Die Stadt Monschau hat ihren Ausgang um 1195 von der Burg gleichen Namens auf einem Bergsporn über der Rur genommen. Erstmals erwähnt wird sie 1198 als Mons Ioci, 1217 dann als Munioie und 1226 als Monjoje. Der Name ist ein typischer Burgenname aus dem Umfeld der Kreuzzüge. Walram von Limburg-Monschau, der erste Herr der Burg und spätere Herzog von Limburg, ist als Kreuzfahrer 1197 im Heiligen Land                           Quelle: www.monschau.de/de  

gewesen. Die Monschauer Burg wurde bis ins 17. Jahrhundert kontinuierlich ausgebaut. Dazu gehörte die Ummauerung der inzwischen entstandenen Siedlung am östlichen Fuß des Burgbergs mit drei Toren. 

Die städtische Entwicklung verlief zögerlich. Die Lage fernab von Durchgangsstraßen und Kriegswirren ermöglichte im 17.Jahrhundert einen weitgehend ungestörten Aufbau einer Infrastruktur für Wolltuchproduktion hoher Qualität. Schon in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts wurde spanische Merinowolle verarbeitet. Der Durchbruch zu europaweiter Geltung der Feintuchproduktion gelang dadurch, dass Johann Heinrich Scheibler (1705-65) als führender Unternehmer die territorialen Behinderungen des Hausierhandels durch Auftritt auf den großen Messeplätzen überwand und Monschauer Tuche zum Markenartikel machte. Die Blütezeit dieser Feintuchherstellung lag in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die letzte Tuchfabrik schloss 1908, das restliche Textilgewerbe kam in den 1960er Jahren zum Erliegen

Geplanter Verlauf der Studienreise:

Donnerstag, 15. Juni 2023

07:30 UhrAbfahrt in Kusel, Marktwiese
11:00 UhrFührung im Schloss Augustusburg in Brühl (Dauer: 1 h)
16:00 Uhr

Führung durch den mittelalterlichen Stadtkern von Xanten und  

durch den romanisch, gotischen Dom St. Viktor (Dauer: 2 h)

18:00 UhrGemeinsames Abendessen – Betreuung durch eine Gästeführerin im historischen Kostüm

Freitag, 16. Juni 2023

vormittagsGelegenheit zum Besuch des Siegfried Museums
15:00 Uhr 
Das römische Xanten – Besuch im LVR Archäologischen Park, anschließend    Führung durch das LVR-RömerMuseum (Dauer: 2 h)

Samstag, 17. Juni 2023

09:00 Uhr
Abfahrt nach Monschau
12:00 Uhr 
Klassische Stadtführung in Monschau (Dauer: 1 h)
15:00 Uhr
Rückfahrt nach Kusel

Reisepreis und Leistungen:

400,00 €/Person im Doppelzimmer
480,00 €/Person im Einzelzimmer

für Fahrt im modernen Reisebus, Eintrittsgelder, Führungen, 2 x Übernachtung mit Frühstück und 1 x Abendessen  

Reiseleitung:    Volker Schlegel (KVHS Kusel)

Anmeldung: Kreisvolkshochschule, Geschäftsstelle Lehnstraße 16, 66869 Kusel, Mail: volker.schlegel@kv-kus.de, Tel.: 06381 917530-13